Vor ein paar Wochen hat Maria davon berichtet, wie ich nach Köln gezogen und Kölner geworden bin. (Für alle die es genau wissen wollen: Die Taufe mit “4711” wurde nicht vollzogen.) Seit heute Vormittag sind Maria und ich offiziell keine Kölner mehr. Auf unserem Personalausweis steht nun: “keine Hauptwohnung in Deutschland” – Wir haben uns aus Deutschland abgemeldet.
Unbestechlich. Unemotional. Deutsche Bürokratie.
Bei unserem Besuch im Bürgerbüro Köln-Nippes haben wir uns eine unserer vorübergehend letzten Portionen deutscher Bürokratie abgeholt. Nummer ziehen. Geduldig warten. Unspektakulärer Aufruf. Unser bedeutungsschwerer Gang zum zuständigen Verwaltungsfachangestellten. Es folgt ein völlig unspektakulärer Verwaltungsakt:
Wir: “Wir wollen uns gern aus Deutschland abmelden, weil wir auf eine einjährige Weltreise gehen!”
Verwaltungsfachangestellte: “Ok. Wann geht’s los?”
Wir: “In einer Woche!”
Verwaltungsfachangestellte: “Ok. *bearbeitet die Eingabemaske im PC* Bitte unterschreiben sie hier.”
Wir ziehen aufgeregt unsere Stifte übers Papier der Abmeldebestätigung.
Verwaltungsfachangestellte: “Ok. Danke.”
Wir, in Gedanken: “Hey, das ist ein verdammt krasser Moment! Merkt das denn keiner außer uns?”
Verwaltungsfachangestellte: “Viel Spaß auf Ihrer Reise!”
Na zum Glück! Sie hat doch noch sowas wie eine kleine Emotion durchblicken lassen.
Im Wartebereich des Bürgerbüros hatte ich gerade noch das ZEIT ONLINE Quiz des Tages gemacht, unter anderem mit der Frage, was die Deutschen an ihren Bürgerämtern schätzen:
A) Die Wartezeit
B) Die Unbestechlichkeit
C) Die Fachkompetenz
Antwort A, das war klar, das kann nicht richtig sein, da wir knapp zwei Stunden mit unserer Nummer in der Hand warteten. Antwort C war ein heißer Kandidat, denn obwohl wir unserer Meinung nach ja mit einem total außergewöhnlichen Anliegen kamen, wurden wir schnell und kompetent abgefertigt. Richtig war allerdings Antwort B. Na gut, wir sahen eh keine Notwendigkeit eines Bestechungsversuchs, da wir auch so bekamen was wir wollten. Deutsche Bürokratie: (nach der Wartezeit) Schnell. Kompetent. Unaufgeregt. Unemotional. Unbestechlich. Möglicherweise werden wir uns während der Weltreise noch genau danach zurücksehnen. Für den Moment freuen wir uns aber über die Maßen, dass wir uns sehr bald andere Länder ansehen werden.
Eine Woche. Die Uhr läuft.
Mit der Abmeldung aus Deutschland haben wir die letzte Vorbereitungsetappe eingeläutet. Eine Woche haben wir noch hier in Köln, um uns von diversen Behörden, Verträgen und Ähnlichem abzumelden. Eine Woche, um alles was nicht mit auf die Reise geht, also fast alles, in Kartons zu verpacken. Eine Woche, um Freunde noch ein letztes Mal vor der Weltreise zu sehen und uns zu verabschieden. Eine Woche. Die Uhr läuft.
Glückwunsch!
Für mich heißt es auch: Noch eine Woche. Die Uhr läuft. Australien, ich komme! 🙂
Ich hoffe, Du kannst Deine letzten Tage in Neuseeland noch genießen, bevor Du weiter durch aller Herren Länder reist… Australien ist ja auch “nur” die nächste Etappe.
Ich freue mich jedenfalls darauf, Deine Abenteuer auf Deinem Blog weiter zu verfolgen 😉
Unglaublich spannend eure Vorbereitungen hier mitzuverfolgen. Und es wird bestimmt so viel spannender, wenn es dann tatsächlich los geht.
Ich drücke euch für alles, was da kommen mag, die Daumen.
Hallo Claudi,
willkommen auf unserer Seite und schön, dass Du dabei bist! Wir hoffen ja auch, dass wir durch den Blog nicht ganz den Anschluss nach Deutschland verlieren…
Liebe Grüße
Maria
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