To Do Nr. 2: Hormiga

To Do Nr. 2: Hormiga

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund haben unsere Freunde uns ausgerechnet für Südamerika die ganzen widerlichen Aufgaben gestellt. Erst das Spuckbier und jetzt das: Hormigas! Wir durften ja nicht schummeln und uns vorher informieren, was das eigentlich ist. Deshalb haben wir auch brav Google links liegen gelassen und niemandem erlaubt, uns aufzuklären.

WaHormigas werden in Bogotá als "big ass ants" angebotens wir nicht verhindern konnten war allerdings, dass uns die Biester bereits am ersten Tag in Bogotá über den Weg laufen würden. Vor dem Goldmuseum nämlich tummelten sich einige Verkäufer dieser, nun ja, Köstlichkeit. Angepriesen wurde das dann als “big ass ants”, die auch noch aphrodisierende Wirkung haben sollten. Mir schwante fürchterliches. Es gibt wirklich viele Dinge, die ich lieber essen würde, als “big ass ants”.

In Bogotá haben wir die Hormigas noch links liegen gelassen, und uns erst einmal auf die Chicha konzentriert. Dann jedoch las Jan, dass es Hormigas überhaupt nur von März bis Mai gäbe. worauf wir die Parole ausgaben: Die nächste Hormiga ist unsere! Nicht, dass wir unsere Aufgaben nicht erfüllen können, weil wir zu lange gezögert haben. In Zipaquirá und in Villa de Leyva blieben wir noch verschont. Dort gibt es scheinbar keine Ameisen, die groß genug sind. (Wie groß die sein müssen, erfuhren wir erst später.)

Auf dem Weg von Villa de Leyva nach verbrachten wir eine sehr kurze Nacht in Bucaramanga, was laut unserem Reiseführer auch tatsächlich nur dafür taugt. Was wir allerdings mitbekamen war, dass Hormigas eine Spezialität dieser Region seien. Dementsprechend gab es sie auch bereits um 4:45 morgens am Busterminal zu kaufen. Delikat angerichtet in kleinen Plastikdosen werden sie dort feilgeboten – mich hat es bereits beim ersten Anblick geschüttelt.

Nicht lecker!

Da wir nicht wissen, was für ein Mindesthaltbarkeitsdatum so eine frittierte Ameise hat, beschlossen wir, sie am ersten richtigen Abend in Mompós zu probieren. Bei strömendem Regen übrigens, schließlich ist gerade Regenzeit. Aber das hat zumindest alle anderen Insekten in Schach gehalten.

Zur Hormiga will ich gar keine großen Worte machen, wir haben das Ganze nämlich mittels Videobeweis festgehalten. Nur so viel: Dass die Viecher so groß sein würden, davon bin ich im Leben nicht ausgegangen! Wie groß müssen die sein, wenn sie noch nicht frittiert sind?

Jan hat letztendlich sechs Hormigas gefuttert. Mindestens. Und die beiden Mädchen, die zur Inhaberfamilie des Hostels gehören, noch einmal so viel. Mir bleibt das nach wie vor unverständlich. Da bin ich wohl zu sehr “deutsches Mädchen”. Ich hoffe jetzt einfach nur, dass die verbliebenen To Dos nicht noch ähnlich eklige Überraschungen bereithalten.

14 Comments

  1. Du lieber Himmel, die Dinger sind ja unglaublich groß. Nein, ich glaube nicht, dass ich das fertig gebracht hätte, nicht mal mit verbundenen Augen. Jan wirkt derart cool dabei, als sei es die leichteste aller Übungen. Maria, du hast mir leid getan, den Ekel sieht man dir an und der Bananenchip hat es scheints auch nicht so ganz gebracht. Aber ganz tapfer: “Test” bestanden 😉
    Eure to-do-Liste habe ich mir gerade angeschaut und es sieht so aus, als seien da keine weiteren Grusel zu erwarten. Stimmt also: Reise und du machst völlig verrückte Dinge.

    Kirsten55
    1. Das ist richtig, aber ich glaube, wenn wir sie nur geordert und nicht gegessen hätten, wäre uns das als Feigheit ausgelegt worden. Und man soll ja auch solche “Gelegenheiten” nutzen…

  2. Ich bin stolz auf euch. Aber ich dachte das wäre für dich ein Klacks Maria, da du einen Abend vor Abreise noch voll stolz erzählt hast, dass du schon ein Vogelspinnenbein gegessen hast 😉
    Was schmeckt denn besser? Vogelspinne oder Ameise? Lennart hätte auch gerne die Ameisen probiert. Ich glaube dem habt ihr den Mund wässrig gemacht *lol*
    Aber jetzt habt ihr eure Südamerika Taufe ja bestanden 😉
    Welche Wirkung haben denn die Ameisen eigentlich?

    Sabrina
    1. Ich dachte auch, dass ich das besser meistern würde. ? Ist halt doch etwas anderes, einer dekorativ angerichteten Vogelspinne ein Bein auszureißen, als so eine Riesenameise mit aufgeblähtem Hintern ganz in den Mund zu nehmen. Die Vogelspinne war definitiv besser. Die schmeckte nach Hühnchen. Die Hormiga vor allem nach Frittierfett. Richte Lennart aus, dass er da nichts verpasst hat…
      Zur Wirkung kann ich nicht viel sagen. Wahrscheinlich ist eine noch zu wenig dafür. Und Jan lief jetzt auch nicht anders rum als sonst. ?

  3. *Urgh* Und als nächstes kommen dann Heuschrecken und Engerlinge? Sollte ja jetzt nicht mehr so schwer sein, nach den Ameisen…
    Auf jeden Fall habt ihr meinen Respekt, dass ihr es probiert habt! Da dreht sich einem ja schon beim Zuschauen der Magen um. Ich habe auf meiner Liste hier noch Känguru und Krokodil stehen. Das bekommt man zuweilen im Supermarkt. 🙂

    1. Engerlinge ganz sicher nicht! Dann streike ich. ?

      Krokodil hab ich sogar schon mal probiert. Ich fand es etwas fad, aber vielleicht ist es wie mit den Früchten. Die schmecken in ihren Herkunftsländern ja auch viel besser. Ich bin mal gespannt, was Du dazu sagst.

  4. Hallo Ihr Lieben! Da ich nach Eurer grusliegen Horminas-Mahlzeit,nichts mehr von Euch hörte,hoffe ich doch sehr,daß Ihr noch putzmunter seid!!! Ihr habt sooo viel zu sehen und zu erleben;da gönnt Ihr Euch hoffentlich auch mal eine richtige Ruhepause? Habt herzlichen Dank für die interessanten Bilder und Berichte!
    Alles Gute ! Oma Karin

    Oma
    1. Hallo Omi!

      Wie schön, hier von Dir zu lesen. ?
      Ja, und geht es hervorragend. Wir haben heute einen sehr entspannten Tag in Cartagena verbracht mit ganz viel Sonne und lieben Menschen.
      Ein neuer Beitrag soll hoffentlich heute folgen. Vielleicht schaffen wir es diesmal, bevor wir ins Bett fallen.

      Liebste Grüße auch von Jan! Wir freuen uns schon darauf, weitere Kommentare von Dir zu lesen!

      Dein Miechen.

  5. Bärx, Respekt! Ich bin mir nicht sicher, ob ich es über mich gebracht hätte.. Ulkiges und sehr sympathisches Video btw.! Und wie heißt es doch – wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. In diesem Sinne: ich freue mich auf eure nächsten Aufgaben ?

    Susanne Funke
    1. Hey Sanne,

      vielen Dank für das Lob zu unserem Video. ? Mal sehen, ob die nächsten Aufgaben für Videos taugen. Die nächste nehmen wir erst in Ecuador in Angriff. Mal sehen, wie das dann läuft…

  6. Pingback: To Do Nr. 10: Die sinnvollste Verwendung für Kleingeld | Travel-Dvootes.de

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