Kettentausch à la Dvoote, Teil 2: Kolumbien

Kettentausch à la Dvoote, Teil 2: Kolumbien

Etwas, das mir in den letzten Wochen keine Ruhe gelassen hat, war unser Nebenprojekt. Ihr erinnert euch? Wir wollten unsere typisch kölsche Karnevalsmütze gegen etwas typisch Kolumbianisches eintauschen, um das dann wiederum in Ecuador weiterzutauschen. Stellt sich raus, dass es gar nicht so einfach ist, auf eine vernünftige Idee zu kommen. Außerdem reicht unser Spanisch lange nicht, um zu erklären, was wir damit anstellen wollen.

Als wir auf unserem Treck zur Ciudad Perdida mehrfach an Indogenen vorbeikamen, die auch Armbänder und Taschen zum Verkauf anboten, kam ich auf die Idee, unseren Dolmetscher Hugo um Hilfe zu bitten. Er war von dem Projekt auch sehr angetan und wollte uns dabei unterstützen. In einem der Camps traf er dann eine indigene Familie, die er ein bisschen kannte und fragte, ob sie Interesse an einem Tauschgeschäft hätten. Nun muss man wissen, dass die Tairona sehr scheu und zurückhaltend sind. Beispielsweise habe ich nie einen oder eine von ihnen lachen gesehen. Außerdem leben sie ganz im Einklang mit der Natur und mir kamen Zweifel, ob sie an so einer kunterbunten Mütze überhaupt Interesse haben könnten.

Kette Kettentausch Tairona KolumbienDer älteste Sohn der Familie schien die Mütze aber tatsächlich ganz cool zu finden. (Und vielleicht hilft es, dass die Mütze zwei Zipfel hat, denn die Sierra Nevada wird von zwei Bergen dominiert – dem Pico Colón und dem Pico Bolívar, die gleichzeitig die höchsten Berge Kolumbiens sind. Diese Berge sind den Tairona heilig und werden unter anderem durch zwei Stöcke symbolisiert, die wie Antennen aus den Dächern ihrer Hütten ragen.) Leider hatte seine Mutter aber keine Taschen oder ähnliches im Camp dabei. Ich gebe zu, ich hatte auf so eine Tasche spekuliert, um das Weitertauschen etwas zu erleichtern.

Was sie aber hatte, waren die Halsketten, die jede Tairona-Frau seit ihrer frühesten Kindheit trägt. Diese Ketten bestehen “nur” aus bunten Perlen, wie sie bei uns von Kindern zum Basteln genutzt werden, sind aber tatsächlich sehr typisch für diese indigene Kultur. Beispielsweise erkennt man nur an diesen Ketten, ob ein Kind ein Junge oder ein Mädchen ist, denn die Kleidung ist für alle einheitlich und die Kinder sehen sich alle wahnsinnig ähnlich.

Die Mutter des Jungen gab uns zwei Ketten: eine blaue und eine rote. Ich bin jetzt sehr gespannt, ob und wenn ja was wir dafür in Ecuador bekommen.

8 Comments

  1. Hallo Maria, hallo Jan,
    Ich schaue auch ganz oft, was ihr alles so erlebt auf eurer Weltreise und bin begeistert von eurern so ausführlichen und sehr bildhaften Erzählungen. So fühlt man sich tatsächlich ein Stück weit mitgenommen ?. Sehr , sehr schön- genießt es- und habt ganz herzliche Grüße aus Dresden – eure Brigitte und Michael

    Brigitte Borchard
    1. Hallo ihr Lieben,
      wir freuen uns riesig, dass auch ihr uns folgt! Und noch mehr freuen wir uns natürlich über so ein tolles Feedback. ? Wir hoffen, wir können euch auch weiterhin ein Stück mitnehmen.
      Ganz liebe Grüße zurück nach Dresden, auch von Jan!
      Maria

  2. Ich stelle mir gerade vor, was der nächste Tourist sagt, der den Jungen mit dieser Mütze zu Gesicht bekommt. Mit ein bisschen Glück, ist es ein Kölner, dem dann die Kinnlade runterklappt. 😉

  3. der arme Junge sieht nicht gerade glücklich aus. Ihr hättet vielleicht noch “mer losse den Dom in Kölle” singen und ein bißchen schunkeln können, nun gebt Euch mal mehr Mühe…grins

    bonnanova
    1. Stimmt, das wäre wirklich witzig geworden. Auf die Idee sind wir aber zu dem Zeitpunkt gar nicht gekommen.
      Zu unserer Verteidigung: Die Tairona schauen alle immer sehr ernst. Wir haben kaum einmal eine(n) von ihnen lachen oder auch nur lächeln sehen, weder jung noch alt. Trotzdem wirken sie ganz zufrieden, oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert