Kuala Lumpur

Kuala Lumpur

Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich kaum eine Vorstellung von Kuala Lumpur bevor wir hier landeten. „KL“ ist die Hauptstadt von Malaysia und ziemlich groß. Damit war mein Wissen auch schon ziemlich erschöpft. Von anderen Reisenden hatten wir versucht, ein paar Tipps für die Stadt zu bekommen. Deshalb wusste ich auch, dass es hier viele Wolkenkratzer gibt und die wenigsten Besucher Kuala Lumpur wirklich toll finden. Meine Erwartungen waren also angenehm niedrig und wurden demzufolge auch eher übertroffen.

Denn auch wenn KL nicht die schönste oder die interessanteste Großstadt Südostasiens ist, die ich je besucht habe, so hat sie doch ein bisschen was zu bieten. Ein paar Tage kann man hier getrost verbringen und sich auf den Rest Malaysias einstellen.

Ein bunter Mix

Wie der Rest des Landes ist auch die Hauptstadt ein wilder Mix aus unterschiedlichsten Kulturen. Inmitten von Südostasien gelegen, vermischen sich hier chinesische, indische und malaysische Einflüsse. So finden sich beispielsweise in jeder größeren Stadt ein „Chinatown“ und ein „Little India“. Und auch wenn Malaysias Staatsreligion der Islam ist, so gibt es jede Menge taoistischer, buddhistischer und hinduistischer Tempel. Selbst an einigen Kirchen läuft man unweigerlich vorbei.

Natürlich begegnet einem die kulturelle Vielfalt bereits, wenn man nur einen Schritt auf die Straße setzt. Malaysische, indische und chinesische Gesichter lächeln einen an und die Frauen tragen Kopftuch, Sari oder „irgendwas Westliches“. Englisch wird zumindest in KL und den Touristenzentren gut gesprochen und verstanden, ansonsten aber wieder der wilde Mix aus Bahasa Malaysia (der offiziellen Amtssprache Malaysias), Tamil und Chinesisch.

Die unangefochtene Krönung dieses Potpourris der Kulturen bildet allerdings die Küche Malaysias. Klar, dass etwas wunderbar Leckeres dabei herauskommen muss, wenn sich so viele Einflüsse auch in den Kochtöpfen treffen. So ist vor allem das Streetfood Malaysias legendär und darauf freuten wir uns schon ganz besonders. Nichts mehr mit Selbstkochen! Ab sofort war wieder schlemmen ohne Arbeit (und mit vielen Überraschungen) angesagt.

Natürlich führte uns unser erster Gang dann auch gleich auf Nahrungssuche. Fündig wurden wir in einem kleinen Hawker Centre in Chinatown. Unsere Ausbeute: Mangosalat und Zitronenhühnchen, Limettensaft und – weil wir noch etwas Abenteuerliches wollten – Sauerpflaumensaft (war okay, wird aber kein Favorit).

Im Zentrum

Da es in Kuala Lumpur leider keine Free Walking Tours mehr gibt, versuchten wir, auf eigene Faust diese gigantische Stadt zu begreifen und zu erkunden. Wie gut, dass man sich als Tourist mit nur zwei Tagen Zeit im Gepäck auf einige wenige Gegenden konzentrieren „darf“. So führte uns unser tagesfüllender Spaziergang zunächst ins historische Zentrum, den Kolonialdistrikt. Erstaunlich ruhig und besinnlich kam die Gegend um den Dataran Merdeka, zu Deutsch etwa „Platz der Freiheit“, daher. Von den Briten zu Kolonialzeiten als Kricketfeld genutzt, wurde hier 1957 die Unabhängigkeit Malaysias ausgerufen, was ihn spätestens seitdem zum wichtigsten Platz Kuala Lumpurs macht.

In der City Gallery – die witzigerweise viel informativer ist als die Touristeninformation um die Ecke – erfährt der interessierte Besucher ein bisschen etwas über Kuala Lumpurs Geschichte. Hauptattraktion für die meisten Anwesenden sind aber das riesige, mit einer mittelmäßig schlechten Lichtershow in Szene gesetzte Modell der Stadt, sowie einige „Kunst“installationen, die sich mit der Stadt beschäftigen. Eindeutig auf asiatische Pauschaltouristen ausgerichtet, flüchteten wir ziemlich bald wieder nach draußen auf den Dataran Merdeka.

Drum herum drängt sich nämlich ein historisches Gebäude ans andere. Da sich die obligatorische Baustelle freundlicherweise auf den Platz selbst beschränkte, ließen sich die meisten davon ganz gut sehen. Das Sultan Abdul Samad Gebäude gefiel uns dabei mit Abstand am besten. Hier saßen im Laufe der letzten mehr als einhundert Jahre jede Menge Ministerien und Regierungsbehörden. Erstaunlicherweise entschied sich die Kolonialmacht für einen orientalischen Baustil. In den Kolonien war es damals eher üblich, römisch oder griechisch anmutende Prachtbauten errichten zu lassen. Wahrscheinlich zollte Charles Edwin Spooner, der offizielle Ingenieur des Staates Selangor, damit dem schwül-heißen Wetter und/oder dem sumpfigen Untergrund Tribut.

Fluss und Moschee

Hinter dem Sultan Abdul Samad Gebäude führt der Klang entlang. Diesem für Kuala Lumpurs Geschichte so bedeutenden Fluss sieht man regelrecht an, wie geschunden er wurde. Erst langsam scheint sich ein neues Bewusstsein für die Wichtigkeit zumindest dieses Gewässers zu entwickeln. Auf immerhin einigen wenigen Kilometern wird an einem „Fluss des Lebens“-Konzept gearbeitet. Für unser Verständnis ist man von der Umsetzung noch sehr weit entfernt. Verglichen mit anderen, meist sehr armseligen Flüssen in Asiens Städten ist der Anblick aber tatsächlich schon etwas erträglicher.

Die Sultan Abdul Samad Mosque vor der Skyline von Kuala LumpurÜber den Fluss bietet sich jedoch ein sehr schönes Panorama: Im Hintergrund einige Wolkenkratzer, im Vordergrund die Jamek Sultan Abdul Samad Moschee. Ein wunderbares Gebäude und die wichtigste Moschee Kuala Lumpurs. Wir verzichteten allerdings darauf, sie von innen zu besichtigen und bewunderten diesmal lieber nur von außen.

Verkehrschaos und Shoppingchaos

Schließlich hatten wir heute noch einiges vor und außerdem stand uns unser erster Versuch bevor, in Kuala Lumpur mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Verschiedene Züge – über und unter der Erde, auf einer und auf zwei Schienen, mit Fahrer und vollautomatisch fahrend – verbinden die Stadtteile Kuala Lumpurs miteinander. Die Distanzen zwischen den Stationen sind teilweise sehr groß und man muss schon genau wissen, wohin man möchte. Zu allem Überfluss scheinen all diese Züge ihr eigenes Ding zu machen. Beinahe jeder hat eine eigene Bezeichnung (unabhängig vom Fahrziel) und umsteigen geht nur, wenn man quasi aus- und wieder eingecheckt hat. Bis heute wissen wir nicht, ob die eigentlich zu einem Verkehrsverbund gehören oder zu sechs verschiedenen.

Irgendwie kamen wir an unser nächstes Ziel. Der Stadtteil Bricksfield wird auch Little India genannt und dementsprechende Erwartungen hatten wir. Singapurs Little India ist ja beispielsweise immer einen Besuch wert. Diesmal jedoch wurden wir enttäuscht. Abgesehen von einem erhöhten Anteil indischer Restaurants gab es hier nicht viel, das uns angesprochen hätte.

Wir machten uns also wieder auf den Rückweg. Jetzt wussten wir ja schon ein bisschen besser, wie hier das Metro-System funktioniert. Und wenigstens bekamen wir so auch Gelegenheit, eines dieser ikonischen Shoppingzentren zu besuchen. Für die ist Kuala Lumpur nämlich auch berühmt. Auch wenn wir keine großen Shopping-Künstler sind: So ein achtstöckiger(!) Konsumtempel ist durchaus beeindruckend.

Chinatown

Wenn schon Little India so ein Reinfall war, dann hofften wir jetzt auf Chinatown. Wir hatten ja am Vorabend bereits einen kleinen Geschmack bekommen. Allerdings nur davon, wie sich allabendlich die Straßen Chinatowns in ein Konglomerat von Verkaufsständen mit Plastikspielzeug, billigen Markenkopien und garantiert echten Batikdrucken, Tattooläden und Garküchen verwandelt. Anstrengend, sicher, aber auch aufregend und häufig amüsant.

Tagsüber nun wollten wir ein bisschen mehr vom chinesischen Erbe Kuala Lumpurs sehen. Angesichts unserer fortschreitenden, von Hitze und zurückgelegten Schritten genährten Erschöpfung fehlte uns aber der unbedingte Wille, alle wichtigen Tempel und Kulturgüter aufzusuchen.

Immerhin hatten wir schon den taoistischen Guan Di Tempel gesehen, der dem Gott des Krieges geweiht ist, wenn wir es richtig verstanden haben, der aber ganz und gar nichts Aggressives an sich hatte.

Daneben wanderten wir durch die „Straße der fünf Laternen“, über den alten Marktplatz und entlang des Kasturi Walks, bis wir schließlich doch wieder auf einem Markt, dem Central Market Pasar, landeten. Dieser aber war angenehm ruhig und übersichtlich. Vor allem Kunsthandwerk – importiert aber auch lokal hergestellt – und Kleidung wird hier feilgeboten.

Wir widerstanden den wirklich schönen Untersetzern aus der Türkei und gönnten uns lieber noch so eine malaysische Spezialität: Putu Bambu besteht im Wesentlichen aus Reismehl, Rohrzucker und Pandang, das für die grüne Farbe verantwortlich ist. Dieses Gemisch wird in Bambusrohre gestopft, darin dampfgegart, anschließend wieder aus dem Bambus herausgedrückt und mit Kokosraspeln serviert. Genau mein Ding, nicht nur wegen der grünen Farbe!

Malaysischer Humor

Normalerweise sind wir auf unserer Reise ja keine großen Nachteulen. Meist erleben wir tagsüber viel zu viel, als dass wir abends noch groß Energie haben. (Außerdem wollen da ja noch so ein Blog geschrieben und Fotos editiert werden…) Aber wenn man schon einmal in Kuala Lumpur ist… Wir entschieden uns allerdings gegen das übliche Nachtleben und folgten lieber einer Empfehlung, die wir durch einen anderen Reiseblog erhalten hatten.

Nach Metrofahrt und einem schier endlosen Fußmarsch, bei dem wir wieder einmal feststellten, dass Kuala Lumpur nicht, aber auch wirklich gar nicht für Fußgänger gemacht ist, standen wir vor dem Crackhouse Comedy Club. Dieser Club rühmt sich, der älteste Comedy Club KLs zu sein. Noch besser: Alle Veranstaltungen sind auf Englisch!

Der heutige Abend stand im Zeichen eines offenbar nicht ganz unbekannten, malaysischen Künstlers. Dr. Jason Leong fährt bald auf große Tournee durch Australien und Asien und nutzt die kleine Bühne des Crackhouse, um noch an seinem Programm zu feilen. Das heißt, er probierte neue Witze aus (von denen dann natürlich auch nicht alle funktionierten beziehungsweise „ankamen“) und wir erlebten, wie viel Arbeit und wie viele Proben auch in so einer Comedyshow stecken.

Als komödiantisches Äquivalent einer Vorband trat zuvor – ausgerechnet – ein malaysischer Deutsch-Chinese auf. Zu allem Überfluss sah man ihm den deutschen Anteil auch noch an und als er dann seinen bisher einzigen Besuch in Deutschland in einem Witz verarbeitete, lagen wir beinahe am Boden. (Es ging um deutsche Pünktlichkeit. Natürlich. Aber weil niedergeschriebene Witze fast nie wirken und die meisten ohnehin zu lang würden, verzichte ich auch im Weiteren darauf, sie hier nachzuerzählen. Bitte verzeiht. Vielleicht hilft ja Youtube?)

Humoristische Erkenntnisse

Schon vom Moderator, einem schlaksigen, jungen Malaysier, der mir noch besser gefiel als Jason Leong, waren wir als einzige Weiße im kleinen Publikum ausgemacht worden. Klar, dass wir dann auch ein bisschen Rede und Antwort stehen mussten. Als wir nach dem Auftritt des Deutsch-Chinesen damit rausrückten, dass wir aus Deutschland kommen, bekam das halbe Publikum vor Lachen Schnappatmung.

Was wir neben Lachmuskelkater noch aus diesem Abend mitnehmen?

Die Erkenntnis, dass der malaysische Humor ziemlich lustig ist, dass das aber auch gefährlich sein kann. (Ich bin mir angesichts einiger Ausdrücke, mit denen der alte Regierungschef bedacht wurde, nicht sicher, wie witzig die Bemerkung wirklich gemeint war, dass hier ab und zu Undercover-Polizisten auftauchen.)

Ein Erstaunen darüber, wie unglaublich gut hier Englisch gesprochen wird. Es mag am Hauptstadtbonus liegen, aber könnt ihr euch vorstellen, dass in Deutschland Comedy auf Englisch gemacht wird, nicht von einzelnen Profis, sondern auch von Amateuren während der open-mic-nights?

Dankbarkeit dafür, mit wie viel Wohlwollen und Humor wir empfangen wurden. Alle Comedians hatten viel Rücksicht auf uns genommen und uns malaysische Besonderheiten oder Ausdrücke in ihren Witzen erklärt.

Der Wunsch, dass wir so etwas wiederholen wollen. Mir wurde bewusst, wie viel mehr man über die Kultur und das Lebensgefühl eines Landes lernt, wenn man sich ansieht, worüber hier gelacht wird. Denn natürlich nahmen viele, nein, fast alle Witze die Malaysier, ihre Regierung und die verschiedenen Bevölkerungsgruppen des Landes aufs Korn.

Und das unbestimmte Gefühl, dass wir unser Leben nicht richtig gelebt haben, wenn wir nicht einmal mit Chinesen im Casino Blackjack gespielt haben.

Zu den Batu Caves

Nur zwei Tage in Kuala Lumpur! Dafür, dass sich diese Stadt eigentlich nicht lohnen soll, hatten wir eine ziemlich lange Liste mit Dingen, die man unbedingt gesehen oder erlebt haben muss. Unser zweiter Tag in Malaysias Hauptstadt war also nicht weniger ereignisreich. Wir hatten gleich mehrere der Top-Sehenswürdigkeiten auf unserem Plan.

Also ging es wieder zeitig los. Denn wir hatten gelesen, dass man möglichst vor zehn Uhr morgens an den Batu Caves sein soll, um dem größten Andrang zuvorzukommen. Zwar machte uns diesmal der malaysische Nahverkehr einen Strich durch die Rechnung, indem einfach mal einige Züge ausfielen und wir fast eine Stunde am Bahnhof warten mussten. Aber so schlimm war es dann gar nicht mit den Menschenmengen an unserem Ziel. Es ist halt gerade Nebensaison, auch für malaysische Hindus.

Eine große Statue und viele Affen

Die Batu Caves sind nämlich ein System von drei großen Höhlen etwas außerhalb der Stadt, in denen sich Hindu-Schreine und -Tempel befinden. Die Haupthöhle, Temple Cave („Tempelhöhle“), ist über eine bunte, 272 Stufen hohe Treppe erreichbar. Sie wird außerdem von einer gigantischen, goldenen Statue (fast 43 Meter hoch) und einer Horde gieriger Affen bewacht, ist ansonsten aber völlig frei zugänglich.

Wir quälten uns also bei brütender Hitze all diese Stufen hoch, überließen die Affen denjenigen Besuchern, die Plastiktüten und ähnliches dabei hatten, und staunten nicht schlecht, als wir oben angekommen waren. Ganz so riesig hatten wir diese Höhlen nicht erwartet. Da konnte nicht mehr viel vom Berg übrig sein. Und wirklich schien durch einige Löcher in der Decke das Tageslicht hinein.

Der Tempel, der sich in dieser ersten Höhle befindet, wirkte angesichts dieser Größe beinahe verloren. Sicher sieht das anders aus, wenn zu Thaipusam im Januar oder Februar hunderttausende Gläubige hierher pilgern. Die Batu Caves sind wohl das Zentrum dieses hinduistischen Festes. Wir können uns gar nicht vorstellen, was dann hier los ist.

Der hintere Teil der Höhle mit einem kleineren Schrein kam da insgesamt bescheidener, aber nicht minder spektakulär daher. Denn hier gab es schon gar keine Höhlendecke mehr. Der Blick zum Himmel war völlig frei und von oben schauten Bäume herunter. Eine Seite der Höhle war ein regelrechter Affenfelsen, auf dem unzählige Langschwanzmakaken umherturnten und sich um ihr erbeutetes Menschenessen zankten.

Bunte Tempel

Hindutempel beeindrucken uns jedes Mal mit ihrer Farbenfreude und den vielen, für uns teilweise skurrilen Statuen. Die Tempel in den Batu Caves waren da keine Ausnahme. Viel prächtiger und farbenfroher war aber der Tempel, der sich unten an den Treppen zu den Höhlen befand. Und nicht nur durften wir dort nach Herzenslust herumstöbern, wir konnten auch so viele Fotos machen, wie wir wollten.

Ein bisschen Stadtwald

Nach so viel Trubel war uns nach ein bisschen Grün. Natürlich gibt es auch in Kuala Lumpur verschiedene Parks. Die meisten davon befinden sich aus irgendeinem Grund um eins dieser riesigen Hochhäuser herum. Vielleicht wird so der vorgeschriebene Mindestabstand zum nächsten Gebäude (gibt es den in Malaysia überhaupt?) am sinnvollsten genutzt.

In der Mitte des Parks, zu dem es uns nun zog, steht beispielsweise der ikonische KL Tower. Dieser höchste Fernsehturm Malaysias (und der siebthöchste der Welt) ist stolze 421 Meter hoch. Wie ein Kind, das sich größer schummelt, als es eigentlich ist, steht er allerdings auf einem etwa 90 Meter hohen Hügel, dem Bukit Nanas (zu Deutsch „Ananashügel“, obwohl wir dort keine einzige Ananas gesehen haben).

Neben dem Fernsehturm beherbergt der Bukit Nanas auch den KL Eco Forest, seines Zeichens ältester Nationalpark Malaysias. Bis heute tut der Wald sein Möglichstes, als grüne Lunge Kuala Lumpurs gegen den Smog zu kämpfen. So ganz konnten wir dann auch nicht vergessen, dass wir uns mitten in einer Großstadt mit 1,6 Millionen Einwohner befanden. (Im Stadtkern; der Großraum KLs hat sogar acht Millionen Einwohner.) Aber immerhin machte der Canopy Walk viel Freude und bot einen schönen Ausblick auf den KL Tower.

Hubschrauberlandeplatz

Auch unser restliches Abendprogramm sollte im Zeichen der Wolkenkratzer stehen. Zu einem Besuch in Kuala Lumpur gehört nämlich unbedingt auch ein Cocktail in einer der vielen Skybars. (Das sind, ganz allgemein gesprochen, Bars, die sich auf den Dächern sehr hoher Gebäude befinden und die meist eine ziemlich gute Aussicht, stolze Preise und ein gewisses Schickimicki-Flair haben.

Von mehreren Seiten hatten wir den inzwischen nicht mehr so geheimen Geheimtipp bekommen, in die Helibar zu gehen. Diese nutzt ein altes Hubschrauber-Landefeld mit. Die Legende besagt, dass dort tagsüber immer noch Helikopter landen und das Dach erst abends für die Bar freigegeben wird. Ein Blick von Jan auf den Zustand des Landeplatzes und die Beleuchtung und er war sich sicher, dass hier schon lange kein Hubschrauber mehr vorbeigeschaut hatte. Trotzdem wird die Fassade aufrecht erhalten und die Sicherung des Daches erfolgt beispielsweise nur mit ein paar blauen Absperrbändern. In Deutschland undenkbar, hier in Malaysia einfach super.

Wir kamen direkt nach Öffnung der Bar, um noch einen guten Tisch zu ergattern. Mit zwei Cocktails und ein paar Snacks ausgestattet schauten wir der unter uns liegenden Stadt ganz entspannt dabei zu, wie sich die Nacht über sie senkte und überall die Lichter angingen.

Sehr hohe Zwillingstürme

Als es völlig dunkel geworden war, machten wir uns auf zum letzten Programmpunkt. Mit dem KL Tower hatten wir immerhin schon einen der beiden unbedingt anzuschauenden Wolkenkratzer gesehen. Den anderen, die Petronas Towers, hatten von der Helibar nur so halb sehen können. Das wollten wir jetzt noch einmal aus der Nähe tun.

Auch um diese Zwillingstürme, die mit ihren 452 Metern einmal die höchsten der Welt gewesen sein sollen (hier streiten sich die Wolkenkratzerexperten), erstreckt sich ein Park, der KLCC. Von hier hat man den perfekten Blick auf die erleuchteten Petronas Towers.

Noch perfekter wurde es, als gerade einmal zwei Minuten, nachdem wir dort ankamen, die Fontänenshow im Park begann. Von dieser hatten wir nicht einmal etwas gewusst! Umso größer war unsere Freude über dieses wunderbare Spektakel aus Wasser, Licht und Musik. Dahinter thronten die Petronas Towers. Wenn das nicht das Kuala Lumpur-Bild schlechthin war, dann weiß ich auch nicht.

8 Comments

  1. Der Bericht war super! Jetzt kann ich mir endlich etwas unter dieser Stadt vorstellen (aber wo sind die Koalas? Und die Umpalumpas???). Ich freue mich auch, dass ihr definitiv erholter und entspannter auf den Bildern ausseht und freue mich, dann über die Inseln zu lesen. 🙂

    1. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir noch jede Menge anderer Dinge gefallen hätten. Nicht zuletzt das ganze leckere Essen.

      Ja, man kann auch auf die Petronas-Towers hoch. Jeden Tag gibt’s 3000 Tickets. Eine Hälfte wird online verkauft, für die andere sollte man sich rechtzeitig morgens anstellen. Das klang alles irgendwie nicht so prickelnd, weshalb wir uns dagegen entschieden. Wahrscheinlich sehen sie von unten auch einfach besser aus.

      Jan
      1. Dass die Türme von unten schön aussehen sieht man 😉 Mir persönlich wäre es ja um den Ausblick von oben gegangen. Aber wenn eh so viel Smok rumwabert, hätte man wahrscheinlich keine schönen Bilder bei Nacht schießen können.

        Mina
  2. Das scheint eine beeindruckende und überraschend interessante Stadt zu sein. Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn man einfach auf gut Glück losläuft, wie man sehen kann. Höhlentempel werdet ihr in Indien sicher noch einige finden. Diese unglaublich bunten Tempel bestaunt man hier ja auch immer wieder.
    Und dann dieser “boxende Engel” ?, der gleich selbst vor Lachen “platzt”: Schön zu sehen, dass eure Laune richtig gut war bei diesem Stadtbesuch.

    Kirsten55

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