Lake Tekapo: Wo man theoretisch Sterne sehen könnte

Lake Tekapo: Wo man theoretisch Sterne sehen könnte

Wie gestern erwähnt, ist das Gebiet um den Lake Tekapo und Aoraki/Mount Cook ein Lichtschutzgebiet. Das heißt, dass es hier nachts sehr, sehr finster ist, weil es kaum bis keine Lichtverschmutzung gibt. Zusammen mit der relativ leicht erreichbaren Lage macht das den Lake Tekapo zum perfekten Standort für diverse Riesenteleskop aus aller Welt. Das bedeutendste gehört wohl der Canterbury University aus Christchurch. Aber selbst das US Militär hat hier schon zum Himmel geschaut (und vermutlich in die Gegend gehorcht).

Die Sternwarte auf dem Mount John kann im Rahmen von ziemlich teuren Führungen besucht werden. Darauf hatten wir aber gerade wenig Lust. Um ein wenig Bewegung zu bekommen (und den Lake Tekapo nicht so völlig links liegen gelassen zu haben), entschieden wir uns stattdessen für eine Wanderung zur Sternwarte.

Zuvor hatten wir der kleinen, steinernen Kirche des Ortes (an der alle, wirklich alle Touristenbusse ausgekippt werden) und dem danebenliegenden Collie Dog Monumental einen Besuch abgestattet. Letzteres ist kein Witz. Dankbare Farmer haben hier dem liebsten ihrer Hütehunde ein Denkmal gesetzt. Jan konnte abermals nur den Kopf schütteln.

Ziemlich enttäuscht von diesen beiden „Attraktionen“ hofften wir auf dem Mount John auf Besserung. Entgegen der Empfehlungen unseres Reiseführers marschierten wir zunächst das steile Stück hinauf. Welch weise Entscheidung! Denn dieses führte größtenteils durch einen Nadelwald, was angesichts der ganz schön brennenden Sonne eine Wohltat war. Der Anstieg (immerhin 300 Höhenmeter auf einen Wegkilometer) war zwar ziemlich anstrengend. So aber genossen wir gleichzeitig den schon lange nicht mehr gerochenen Duft von Nadelbäumen, den weichen Waldboden und die angenehme Kühle.

Oben angekommen hießen uns Sternwarte, das Café in der Sternwarte und ein überraschend schöner Lake Tekapo Willkommen. Letzterer hatte uns von unten nämlich nicht so überzeugt, aber hier oben strahlte er so blau, dass es eine Freude war. (Dass wir unsere Fotos nicht manipulieren haben, glaubt uns angesichts der Farben in Neuseeland wahrscheinlich kein Mensch. Es sieht hier aber wirklich so aus! Häufig sogar noch farbintensiver, aber das scheinen selbst unsere Kameras nicht zu glauben…)

Ein Hauch von Amerika

Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Straße und damit, uns in eine möglichst strategische Position zum Arthur‘s Pass zu bringen. Dieser Pass gilt als die schönste Strecke, wenn man von einer Seite der Südinsel auf die andere will. Da wir dafür vor einiger Zeit den Haast Pass genutzt hatten, kannten wir den Arthurs Pass noch nicht. Das wollten wir noch nachholen, auch wenn wir es auf keinen Fall bereut haben, den äußersten Süden Neuseelands erkundet zu haben.

Auf dem Weg dorthin gab es auch tatsächlich nicht mehr so viel, was wir uns gerne angeschaut hätten. Einen skurrilen Stopp aber mussten wir noch einlegen: Den an der Route 66. Da hat doch irgendein Amerika-Fan sein persönliches USA-Wunderland gebaut, komplett mit Oldtimern, dekorativer Zapfsäule und vielen witzigen Schildern. Nach den Bilderbuchseen der letzten Tage fanden wir hier nun einen Ort, wie er gegensätzlicher nicht hätte sein können, der aber trotzdem fast genauso fotogen war.

6 Comments

  1. Die Farben sehe tatsächlich fast unwirklich aus, wie ein Postkartenmotiv. Wer weiß? Wenn das Licht überall so wäre, vielleicht wären die Farben überall intensiver – und damit schöner.

    Kirsten55
    1. Oh, ich glaube, das liegt weniger am Licht. Bei den Seen ist es eher so, dass die wegen der gelösten Mineralien so leuchten oder weil es sich halt im Gletscherwasser handelt. Das gleiche Phänomen hatten wir ja an verschiedenen Orten in Südamerika schon gesehen, bspw. in den peruanischen Anden.
      Und das Gras, naja, das ist hier halt wirklich einfach grüner. ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert