Monro Beach: Pinguine!

Monro Beach: Pinguine!

Landläufig assoziieren wir Pinguine mit Eis und Schnee. Anders in Neuseeland. Hier tummelt sich tatsächlich fast die Hälfte aller 18 Pinguinarten und das ganz ohne gefrorenes Wasser. Meer, Strand, ein paar Felsen und eine wilde Ufervegetation reichen den putzigen Gestalten vollkommen aus. Wer mag schon ewig frieren?

Wir wollten versuchen einer ganz besonderen Art, dem Fiordland- oder Dickschnabelpinguin, am Monro Beach auf die Spur zu kommen. Einfach machen diese Pinguine es einem jedenfalls nicht. Das beginnt schon damit, dass sich im Grunde nur zwei tägliche Beobachtungsfenster anbieten: In der Morgen- und in der Abenddämmerung. Am Morgen verlassen die Pinguine ihren Unterschlupf, beziehungsweise ihre Nester um im Meer zu fischen. Am Abend kehren sie zurück, um die Jungen zu füttern. Morgens fiel für uns schon mal aus, denn so früh wollten wir nicht aufstehen. Dann eben abends.

Lange vor der Abenddämmerung starteten wir den 40-minütigen Spaziergang zum Monro Beach, wo man angeblich gute Chancen auf eine Pinguinsichtung hat. Hier hilft nur Daumen drücken, denn die Pinguine werden nicht bezahlt oder angefüttert und machen demzufolge, was sie wollen. Am Parkplatz fragten wir mehrere Rückkehrer, ob sie erfolgreich waren, doch alle schüttelten den Kopf. Frohen Mutes liefen wir mal wieder durch diesen faszinierenden neuseeländischen Wald mit riesen Bäumen, Baumfarnen, jeder Menge Aufsitzerpflanzen, Moos und diesem ganzen anderen Grün.

Auf der Pirsch

Irgendwann standen wir am Ziel. Na ja, sah halt aus, wie so eine Bucht eben aussieht. Wildes Grün bis an den Strand, Felsen und Wasser. Ich glaube wir beide wollten wohl instinktiv am liebsten direkt nach den Pinguinen suchen. In Höhlen gucken, Steine umdrehen, Blätter anheben. Doch wo anfangen?

Gut, wir haben das natürlich nicht gemacht, weisen doch mehrere unübersehbare Schilder unter Androhung hoher Geldstrafen darauf hin, dass man die Pinguine nur aus (für die Pinguine) sicherer Entfernung von mindestens 20 Metern beobachten soll. An den Felsen entdeckten wir sogar ein Schild, welches es uns untersagte weiter zu gehen. Man solle die Pinguine doch bitte nur von diesem Punkt beobachten. Perfekt, dachten wir uns, dann müssten wir von dort wohl noch den besten Blick auf einen vielleicht heimkehrenden Pinguin werfen können. Wir lehnten uns also an die noch sonnenwarmen Felsen und richteten uns darauf ein zu warten.

Nach einer Weile watschelten zwei Gestalten zu uns heran. Nein, das waren keine Pinguine, sondern zwei Briten, wie sich später herausstellte. Wir kamen jedenfalls ins Plaudern mit diesen beiden freundlichen Engländern. Sie sind in Rente und bereisen mit ihrem Expeditionswohnmobil (ein Geländewagen mit individuellem Wohnaufbau, der uns mit seinem britischen Kennzeichen schon auf dem Parkplatz aufgefallen war) die Welt. Seit zwei Jahren sind sie unterwegs und sind von England über Land nach Asien gefahren, haben Australien und nun Neuseeland bereist. Wenn ich das in dem Alter auch noch machen kann, dann wäre ich, glaube ich, zufrieden. Um vorbereitet zu sein, plane ich unser Wohnmobil einfach jetzt schon mal.

Während wir so plauderten, watschelte in der Ferne plötzlich ein Pinguin aus dem Wasser den Strand hinauf! Was für ein Glück. Und wie putzig sie den Strand entlangmarschieren! Wir waren alle begeistert und sehr happy. Er sollte dann auch nicht der einzige bleiben. Mit kurzen Pausen stiefelten insgesamt vier Pinguine über den Sand zu ihren Nestern, die wir natürlich nicht sehen konnten. Mit dieser Bilanz konnten wir superzufrieden und glücklich den Rückweg antreten.

4 Comments

  1. Was habt ihr doch für ein Glück, wenn es um Tiersichtungen geht. Das ist ja schon fast unheimlich. Ich hoffe, es geht so weiter für euch beide.
    Diese Pinguinbilder sind einfach zu schön.

    Kirsten55
    1. Toi toi toi! Wir haben seitdem tatsächlich noch ein paar Tierchen zu Gesicht bekommen, aber beileibe nicht alle, die wir hätten sehen wollen. Trotzdem können wir uns beileibe nicht beschweren, das stimmt.

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