Raglan: Surferhauptstadt Neuseelands

Raglan: Surferhauptstadt Neuseelands

Nach unserem etwas verunglückten Surfversuch in Peru war klar, dass wir uns spätestens in Neuseeland wieder auf die Boards begeben mussten. Und wo sollten wir besser damit beginnen als in Raglan, der inoffiziellen Surferhauptstadt des Landes?

Auf den ersten Blick merkt man Raglan das gar nicht an, zumindest nicht, bevor der Sommer begonnen hat. Ja, es scheint hier recht entspannt zuzugehen, aber irgendwie hatte ich mehr Cafés, chillige Bars und alternative Bäckereien erwartet. An der Hauptstraße tummelten sich davon zumindest zwei oder drei und etwas außerhalb gab es dann auch diverse Surfboard-Manufakturen.

Aber echte Surfer brauchen ja ohnehin keinen phantasievoll benannten Kaffee oder überteuertes Brot. Echte Surfer brauchen vor allem echte und gute Wellen und die scheint es in der Umgebung von Raglan reichlich zu geben. In der Manu Bay wurde der Surfer-Film „The Endless Summer“ (1966!) gedreht und seitdem ist der Ort nicht mehr von der Surferlandkarte wegzudenken.

Manu Bay ist allerdings genauso wenig etwas für Anfänger wie die daneben gelegenen Buchten Whale Bay und Indicators. Glücklicherweise gibt es da noch Wainui Beach und das ist der perfekte Anfänger-Strand! Wir liehen uns in einem Hostel zwei schöne große Softboards (heute mal kein falscher Ehrgeiz, sondern einfach nur Spaß haben), sowie Neoprenanzüge und fuhren raus zum Wainui Beach.

Traumstrand für Anfänger

Wainui Beach in Raglan, wo wir surfen warenAn einem schwarzen, breiten, langen und flachen Strand ohne Felsen oder Seeigel (wichtig!) brechen sich die Wellen schon weit draußen. Sie rollen dann als weiße Wellen dicht hintereinander und trotzdem recht langsam Richtung Land. Als wäre das nicht schon Anfänger-freundlich genug ist das Wasser auch so flach, dass man praktisch nicht rauspaddeln muss.

Wir haben gut zwei Stunden im Wasser verbracht und hatten einfach eine Menge Spaß. Jan stand in gewohnter Manier fast jede seiner Wellen und selbst ich habe es mehr oder weniger wacklig viele Male nach oben geschafft! Würde uns nicht die Südinsel rufen, so hätten wir hier sicher noch viel, viel mehr Zeit verbracht. So aber bleibt es erst einmal bei einem Surftag. Wir hoffen, dass wir im Süden noch einmal dazu kommen werden. Und überhaupt müssen wir ja ohnehin mit mehr Zeit noch einmal wiederkommen…

Und sonst so?

Eigentlich wollten wir ja noch den Profis beim Surfen zuschauen, aber auch das muss bis zum nächsten Mal warten. Stattdessen sind wir während unserer zwei Tage hier (ja, wir haben uns mal einen Tag ohne viele Fahrkilometer gegönnt) noch zu den Bridal Veil Falls gefahren. Dieser wirklich schöne Wasserfall stürzt sich über Basaltgestein 55 Meter in die Tiefe. Dort unten wäscht er nach und nach ein großes Loch in den Sandsteinboden, wodurch der Basalt-Wand ganz langsam das Fundament entzogen wird. Ab und zu stürzt dann ein Stückchen Wand in die Tiefe und der Wasserfall rutscht ein wenig nach hinten. Allerdings sprechen wir hier von wirklich langen Zeiträumen. Es besteht also für Besucher keine Gefahr – außer dass sie beim Anblick des Wasserfalls ein wenig die Zeit vergessen mögen.

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