Potosí: ewige Minenstadt

Potosí: ewige Minenstadt

Nachdem wir in und um Uyuni Salz zur Genüge gesehen hatten, machten wir uns auf den Weg um weitere Bodenschätze Boliviens zu erkunden. Die Minenstadt Potosí stand als nächste Station auf unserer Liste. Die Stadt, die heute von der UNESCO ob ihrer Kolonialbauten als Weltkulturerbe gelistet ist, war mit ihren Silberminen einmal das wirtschaftliche Herz des spanischen Empires.

Das Silber des Cerro Rico

Schon die Inka ließen am Cerro Rico, dem „Reichen Berg“, der die Stadt Potosí überblickt, Silber abbauen. Anfangs war der Silbergehalt des Erzes so hoch, dass es direkt in die Öfen geschaufelt wurde und das Silber aus dem Gestein einfach herausfloss. Nachdem die Spanier im heutigen Bolivien eintrafen, erfuhren auch sie alsbald vom unglaublichen Silberreichtum des Berges. Fortan ließen sie die indigene Bevölkerung für sich in den Minen arbeiten. Der Versuch afrikanische Sklaven für diese Arbeiten einzusetzen scheiterte kläglich, da diese mit dem Sauerstoffmangel in 4.000 Metern Höhe nicht zurechtkamen und den harschen Bedingungen reihenweise zum Opfer fielen.

Potosí entwickelte sich schnell zu einem wirtschaftlich bedeutenden Zentrum des spanisches Empires. Es kam die Behauptung auf, dass die Spanier mit dem in Potosí geschürften Silber eine Brücke von Südamerika nach Spanien hätten bauen können. Zum Glück wurde nie versucht diese Behauptung zu beweisen. Stattdessen wurde das Silber von zahlreichen Silberschmiedefamilien in Potosí zu Schmuck und hochwertigen Alltagsgegenständen verarbeitet. Im örtlichen Museum finden sich heute unter anderem silberne Bettpfannen und Handtaschen. Ein Teil des Silbers wurde ebenfalls direkt vor Ort zu Münzen geprägt, die weltweit im Umlauf waren.

Auch heute noch ist Potosí beinah vollständig vom Bergbau abhängig. Etwa 15.000 Bergleute, die Mineros, schuften nach wie vor in dem Berg, dessen Schätze seit über 500 Jahren ans Tageslicht geholt werden und der deshalb seit Beginn des Abbaus angeblich fast 350 Meter zusammengesackt ist. Der Berg ist wie ein Schweizer Käse. Das Silber von damals spielt heute allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle. Vorrangig werden Zinn und Zink für den Weltmarkt gefördert. Ich bin mir nicht sicher, ob es sonst irgendwo in der Welt noch die Möglichkeit gibt eine derartige, aktive Mine zu besichtigen. Hier in Bolivien kann man genau das tun und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Authentische Minentour!?

Alle paar Meter stolperten wir über Agenturen, die Minentouren anboten. Wir hätten die Tour sogar direkt im Hostel buchen können, entschieden uns aufgrund des Preises und schlechten Kundenservices dagegen. So schlenderten wir durch die Straßen und landeten schließlich bei Julio, dessen Agentur sogar in unserem Reiseführer erwähnt wurde. Julio ist sehr speziell, was er uns direkt spüren ließ, bevor wir überhaupt eine Tour bei ihm gebucht hatten. Maria drückte es so aus: Julio ist ein selbstgerechter Macho. Für mich erschien er irgendwie authentisch und so wie er erzählte, fielen mir sehr viele Parallelen zu Seeleuten auf. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte das Abenteuer gern wagen und mit ihm in den Berg gehen.

Klare Regeln

Julio hatte (zumindest für ihn) klare Regeln. Er ist der Boss im Berg und wenn er sagt „Rennt!“, dann rennen wir. Von Fotos im Berg hielt er gar nichts, es ist ja kein Zoo, sondern eine aktive Mine mit echten Menschen. Ein, zwei ohne Menschen könnten wir machen, mehr nicht. Das ist natürlich blöd, wenn man einen Blog füttern möchte, aber ok. Das ist dann auch der Grund, weshalb hier nur drei Bilder mit wenig Aussage zu sehen sind. Ist halt so. Der Rest der Erinnerungen befindet sich in unseren Köpfen. Ach ja, er ist der Boss. Nur für den Fall, dass ich das noch nicht erwähnt habe.

Dieser Boss behauptet der erste gewesen zu sein, der Touristen in die Minen geführt habe. Das soll so vor etwa 30 Jahren gewesen sein. Er sei auch der einzige, der wirklich im Berg gearbeitet habe. Alle anderen seien Lügner. Na das konnte ja heiter werden. Immerhin war es ihm immens wichtig uns eine offizielle Gründungsurkunde für eine von ihm ins Leben gerufene Stiftung zu zeigen, mit der er die Kinder von Minenarbeitern unterstützen möchte, um ihnen für ihr Leben eine Wahl zu geben: Mine oder nicht Mine.

Standesgemäße Kleidung

Es ging also los. Mit dem Bus fuhren wir zu seinem kleinen Lagerraum bei einer der Minengenossenschaften, wo wir stilecht eingekleidet wurden. Gummistiefel, Hose, Oberteil und Helm mit Grubenlampe. So sahen wir beide wie einem Film entsprungene Minenarbeiter aus.

Julio hatte immer wieder betont, wie gut sein Verhältnis zu den Minenarbeitern und allen möglichen anderen Leuten in der Stadt war, die irgendwie im Umfeld der Minen arbeiten. So trafen wir hier auch gleich auf die erste Frau, mit der er ein Pläuschchen hielt. Die Dame sei Mitte 60 und haben 50 Jahre im Minenumfeld gearbeitet. Nicht unter Tage, dennoch körperlich schwere Arbeit. Soweit schonmal beeindruckend. Wir rechneten kurz: Sie muss mit 8 Jahren angefangen haben zu arbeiten…

Dynamit für jedermann

Zweite Station der Tour war der Minenmarkt. Hier gab es jede Menge kleine Läden und Stände, die alles anbieten, was man in einer Mine eben so braucht. Nicht für die Touristen, sondern für die echten Mineros. Angefangen bei Saft und Cocablättern über Spitzhacken und Staubfiltermasken bis hin zu Dynamitstangen und Sprengschnur gab es hier wirklich alles zu kaufen. Jepp, auch Dynamit. Dieser Markt gilt als der weltweit einzige Ort, an dem jedermann Dynamit legal erwerben kann. Auch wir. Einmal im Leben Dynamit kaufen, diese Chance ließen wir nicht aus. Bei all den Touren in Potosí wird ohnehin erwartet, dass man ein paar „Geschenke“ für die Minenarbeiter mitbringt. Bei uns waren das neben den vier Stangen Dynamit noch Saft (viel Zucker, keine Kohlensäure) und Cocablätter (die kleinen grünen, die schmecken besser).

Wenige Minuten später standen wir vor der Mine und mit uns stand da die Zeit, die sich seit gefühlt 200 Jahren nicht vom Fleck bewegt hat. Ein kleines Loch im Berg, abgestützt mit ein paar Holzstämmen, in dem ein paar krumme Schienen verschwanden. Davor führten die matschigen Gleise in einem kleinen Bogen zu einer Schütte, von der wohl die LKWs mit dem geförderten Erz beladen werden. In just diesem Moment kamen zwei Mineros mit einer Lore aus dem Berg gerannt. Vorn der Steuerer, hinten der Bremser. Zur Schütte, Lore auskippen und binnen einer Minute waren die beiden mit ihrer Lore wieder in dem dunklen Loch verschwunden.

Prost, Pachamama!

Bevor wir jedoch in den Berg gingen, mussten noch eine Menge Hände geschüttelt und Nettigkeiten unter Minenarbeitern ausgetauscht werden. Wir wurden in einen kleinen Verschlag aus Lehmziegeln und Wellblech gebeten, wo sich gerade zwei Arbeiter, beide mit der typischen Cocabacke, auf ihre Schicht vorbereiteten. Die Bergleute essen vor ihrer Schicht ein kräftiges Frühstück, während der Schicht jedoch nichts. Die Cocablätter unterdrücken das Hungergefühl und geben den Männern Energie, um die 6 bis 10 Stunden im Berg zu überstehen. Hier in der Baracke eines Arbeitsteams genossen sie einen Schluck Bier, jedoch nicht ohne den ersten und letzten großzügigen Schluck Pachamama, Mutter Erde, zu opfern und um eine sichere Heimkehr zu bitten. Auch wir wurden gebeten an diesem Ritual teilzunehmen.

Unter Tage

Nun war es an der Zeit tatsächlich in die Mine zu gehen. Gehen? Laufen, Rennen! Julio, dieser rüstige Mittfünfziger war in dem engen Stollen flink wie ein Wiesel. Zugegeben, er muss wohl ein bis zwei Köpfe kleiner gewesen sein als wir, aber aufrecht stehen konnte auch er nicht. Wir hatten gut zu tun, seinem Tempo im Schein unserer Grubenlampen zu folgen. In den Stollen gibt es kein elektrisches Licht, nur ganz wenige Stellen haben eine Beleuchtung (wir haben in den etwa zwei Stunden unter Tage nur eine Stelle gesehen). Ansonsten sind die Verbindungsstollen gerade so breit wie eine Lore und auch kaum höher. Entsprechend gebückt liefen wir durchs Dunkel. Und immer schnell, damit wir nicht von einer Lore überrascht werden. Diesen kann man nur an wenigen Stellen ausweichen, denn anzuhalten sind diese bis zu einer Tonne schweren Wägelchen kaum. Bergbau im 21. Jahrhundert in Bolivien…

Labyrinth im Dunkeln

Keine Ahnung, wie sich Julio und die Minenarbeiter im Dunkeln der Mine orientieren. Überall gingen kleine Tunnel von unserem ab und verloren sich genauso im Dunkeln wie unserer hinter und vor uns. Wir nahmen mal den rechten, mal den linken Abzweig. Hin und wieder deutete Julio auf einer Erzader oder wies uns an in einer Passierstelle eine Lore abzuwarten. Zeit und Raum hörten für eine Weile auf zu existieren.

Irgendwann kletterten wir über einen abenteuerlichen Metallträger eine Ebene nach oben und standen plötzlich in einem etwas größeren kreisrunden Raum. In dessen Mitte war ein Holzgerüst aufgebaut und daneben ratterte eine elektrische Winde. Mit dieser wurden einzelne kugelrunde Gummieimer mit erzhaltigem Gestein aus tiefer gelegenen Stollen nach oben gehievt um anschließend in die Loren gefüllt zu werden. Ein Behälter hatte sicher nicht viel mehr Inhalt als 60 Liter. Was für eine Arbeit. Mittlerweile war es hier auch schon merklich wärmer als draußen und als dann ein paar Meter weiter noch jemand anfing zu bohren, war die Luft ganz fix staubgesättigt. Den Bohrer samt Personal sahen wir nicht. Wir konnten ihn nur hören und sahen, wie an mehreren Stellen kleine Steine von der Decke und aus den Stollen rieselten.

Geld, Frauen und Alkohol

Um nicht zu viel Staub einzuatmen, traten wir den Rückweg an. Die Mine verließen wir allerdings nicht ohne auch Tío, dem Teufel und Herrn über die Welt unter Tage, präsent in Form einer über und über mit Luftschlangen behängten Tonfigur, einen Besuch abzustatten und auch ihm zu opfern. Er bekam Cocablätter. An diesem Ort erzählte Julio außerdem viele Anekdoten und versuchte uns ausführlich das Wesen der Minenarbeiter zu erklären. Vereinfacht klingt das etwa so: Mineros schuften hart unter Tage, also wollen sie außerhalb des Berges Spaß haben: Geld, Frauen, Alkohol. Darum geht es. Und darum, seine Gene an die Kinder weiterzugeben, die aber bitte keine Minenarbeiter werden sollen. Das kam mir von See doch sehr bekannt vor und Julio wurde so langsam zutraulich.

Jeder Plausch und jede Tour geht mal zu Ende. Julio musste seine Tochter von der Schule abholen. Also Richtung Ausgang. Wir liefen so lange, bis Julio uns bedeutete in einer Passierstelle zu warten. Uns kamen ein paar Arbeiter mit leeren Loren entgegen, welche sie neben uns von den Gleisen runterkippten. So wurde es ganz schnell eng in der Passierstelle. Wir ließen zwei volle Loren passieren und rannten dann tief gebückt hinter diesen her. Bis eine entgleiste. Kleine Erinnerung: Gewicht bis zu einer Tonne. Drei Männer versuchten nun dieses Gefährt so schnell wie möglich wieder auf die Gleise zu wuchten, zwei Touristen schauten mit bangen Blicken nach hinten, wo jederzeit die nächste Lore kommen könnte. Gut, dass es den dreien rechtzeitig gelang das Gefährt wieder flott zu bekommen und wir unseren Weg ans Tageslicht fortsetzen konnten. Tageslicht ist schon etwas Schönes und diese Tour in die Mine eine sehr spezielle Erfahrung.

Museum Casa de la Moneda

Und sonst so? Potosí ist erstaunlich hübsch für so eine Minenstadt. Das hat sie in erster Linie dem vergangenen Reichtum während des Höhepunktes des Silberabbaus zu verdanken. Die Stadt besitzt ein paar Klöster, von denen einige nach wie vor in Betrieb sind und teilweise besichtigt werden können. Wir entschieden uns aus Zeitgründen dagegen und zogen es vor uns die Casa de la Moneda, die ehemalige Münze, anzusehen. Sie ist heute eines der wichtigsten bolivianischen Museen, welches sich der Münzprägung, aber auch den Mineralien, Erzen und deren Verarbeitung widmet. Außerdem ist das koloniale Gebäude selbst äußerst sehenswert.

Lohnende Führung

Das Museum kann nur mit einer Führung besucht werden. Wir hatten richtig Glück, denn die junge Frau, die uns durch das Museum führte, sprach sehr gutes Englisch und wusste hervorragend Bescheid, so dass dieser Besuch richtig Freude bereitete. Sie zeigte uns die Räume, in denen das Silber von indigenen Zwangsarbeitern geschmolzen und in Barren gegossen wurde. Dafür schufteten immer drei Männer im Team. Zwei bedienten den Blasebalg während der dritte Brennmaterial nachlegte und das Feuer kontrollierte. Einige dieser Räume sind noch heute schwarz vom Ruß und Rauch der Feuer. Viele der Arbeiter in diesen Öfen überlebten diese Arbeit nicht länger als ein halbes Jahr. Die Hitze und vor allem die Quecksilberdämpfe (Quecksilber wurde genutzt um das Silber aus dem Gestein zu lösen) rafften sie in Windeseile dahin.

Im nächsten Schritt wurden die noch glühenden Barren in mehreren Arbeitsgängen mittels einer eselbetriebenen Walze zu dünnen Silberplättchen verarbeitet. Nebenan wurden sie anschließend zu Münzen zurechtgeschnitten und mit großen Pressen händisch geprägt. Heute erzählen unzählige Vertiefungen im Holzfußboden von der Härte dieser Knochenarbeit.

Weltkulturerbe in Gefahr

Im letzten Teil des Museums wird neben vielen interessanten Gemälden ein ganz besonderes Dokument ausgestellt. Die Urkunde, mit dem die UNESCO die Stadt und den Berg zum Weltkulturerbe erklärte. Hier wurde uns allerdings auch erklärt, dass die UNESCO bereits seit 2014 damit droht diesen Titel zu entziehen. Zum einen wird die von der Urkunde geschützte Form des Berges durch den andauernden Bergbau stetig verändert. Ein Ende davon ist nicht in Sicht, denn es mangelt an alternativen Möglichkeiten für die 15.000 Bergleute. Zum anderen werden die kolonialen Bauten in der Altstadt immer wieder verändert: verspiegelte Fenster werden eingesetzt oder ganze Stockwerke aufgesetzt. Die Bolivianer haben es also selbst in der Hand, ob Potosí mit dem Cerro Rico weiterhin Weltkulturerbe bleibt oder den Titel verliert. Dass die UNESCO irgendwann handelt, wissen zum Beispiel die Dresdner nur zu genau.

Schöner als gedacht

Die übrige Innenstadt hielt natürlich wieder alle Elemente einer typischen südamerikanischen Stadt bereit. Einen bunten Markt mit allen Produkten des täglichen Lebens, unzählige kleine Imbissstände mit verschiedensten leckeren und weniger leckeren Snacks, viele bunte Läden und natürlich einen schönen zentralen Platz, auf dem man hervorragend Menschen beobachten kann. Zu unserem großen Erstaunen war das alles sogar ein bisschen schöner als der südamerikanische Durchschnitt.

An den Abenden fanden sich auch immer wieder Spielmannszüge und Paraden, die lärmend durch die Straßen zogen. Einen davon identifizierten wir als Schulanfangsumzug. Die kleinen Erstklässler waren hübsch zurechtgemacht und liefen noch ein wenig unbeholfen hinter den Blaskapellen her. Bloß gut, dass es diese Tradition zu meiner Einschulung in Deutschland nicht gab.

Alles in allem genossen wir den kurzen Aufenthalt in Potosí. Auch wenn unser Hostel nicht so toll war, hat uns zumindest die Stadt positiv überrascht, nachdem Uyuni als Stadt an sich ja eher ein Reinfall gewesen war. Das ließ für unseren nächsten Halt Sucre die Erwartungen steigen, nachdem uns jeder erzählte, wie schön es dort sein sollte.

10 Comments

  1. In eine noch funktionierende Mine in Südamerika ohne irgendwelche Schutzvorkehrungen? ( Und sind wir mal ehrlich – wenn da was runterkommt, dann nützt der Helm meistens auch nicht mehr viel.)
    Na ihr seid ja mutig. Aber ich glaube euch, dass das eine einzigartige Erfahrung war. 🙂

    1. Glaub mir, wir haben uns wirklich Gedanken gemacht wegen der Risiken. Aber am Ende haben wir gedacht und gehofft, dass wohl während der zwei Stunden, die wir in der Mine sind, nichts passieren würde. Und dass die Helme nichts bringen, wenn da mehr runterkommt, klar. Allerdings braucht man die Helme vor allem, um sich in den Stollen nicht den Kopf zu stoßen. Da haben die Helme wirklich eine Menge abgehalten.
      Aber versprochen: Das nächste Mal, das wir so etwas machen, wird erst in Neuseeland sein, auf der Suche nach Glühwürmchen…

  2. Ein Reisebericht, der einen mit zwiespaltigen Gefühlen hinterlässt.
    Auf einer Seite finde ich es gut, dass ihr über die Missstände in solchen Ländern schreibt ( das Sicherheitsrisiko lass ich mal außen vor) auf der anderen Seite fragt man sich eben als Touri wenn man an solchen Führungen teilnimmt, fördert man das Geschäft um und mit der Silbermine. Wo vielleicht eine Spende an eine Organisation angebrachter wäre, die sich für Alternativen für die Familien stark macht.
    Auf jedenfall zeigt es wieder. All das nur wegen unser Konsumverhalten. Ständig braucht man ein neues Smartphone ect.
    Wieder mehr ein Grund für mich fairtrade und bio Produkte zu kaufen.
    Liebe Grüße an euch beiden 😉

    Mina
    1. Hallo meine Liebe,
      zum Sicherheitsrisiko habe ich eben Dana schon geschrieben. Wir haben es für uns halt als überschaubar eingestuft, da wir nicht lange in der Mine waren.
      Ich glaube tatsächlich, dass der Tourismus für solche Orte eine echte und gute Alternative zur Arbeit in der Mine darstellen kann. Deshalb habe ich kein schlechtes Gefühl dabei, für eine solche Tour zu zahlen. Das grundlegende Problem ist ja, dass die meisten Minenarbeiter keine Alternative zur Arbeit in der Mine sehen. Sie brechen die Schule ab, weil die Arbeit und das Leben in und um den Berg so viel Zeit beanspruchen und stehen dann ohne Alternativen da. Sollte der Abbau im Berg von heute auf morgen unterbunden werden, stünden viele tausende Existenzen vor dem Nichts. Denn die bolivianische Regierung hat es bisher nicht einmal geschafft, weiterverarbeitende Industrie in Potosí anzusiedeln. Dort gibt es wirklich nur den Berg und den Tourismus.
      Wie so häufig ist das Problem vielschichtiger und komplexer als man meint und eine einfache Lösung gibt es wohl nicht.

  3. Pingback: Sucre: auf den Spuren der Dinosaurier | Travel-Dvootes.de

  4. bei euerm Minenbericht bekam ich eine Gänsehaut! Nun hoffe ich sehr,daß ihr solche Unternehmungen
    auch sein lassen könnt. Es gibt doch sooo viel anderes Interessantes zu sehen! Bleibt gesund und
    viel Freude! O.Karin

    Oma
    1. Es stimmt, wir haben noch so viele interessante Dinge vor uns. Hin und wieder werden auch Dinge dabei sein, die wir in Europa so vielleicht nicht machen würden oder könnten. Reisen ist ein Stück weit auch immer mit ein bisschen Risiko verbunden, aber wir versprechen, dass wir kein unkalkulierbares Risiko eingehen. Wir wollen schließlich auch irgendwann unversehrt wieder nach Deutschland kommen.

      Jan
  5. Wenn man eine geführte Tour bucht, die noch dazu mehrere Anbieter durchführen, dann geht der Tourist davon aus, dass diese Touren keine großen Sicherheitsrisiken bergen, weil auch ein Anbieter keine Unfälle riskieren will.
    Da kommt man nicht auf die Idee, dass man beim Licht einer Grubenlaterne plötzlich im Eiltempo über Schienen rasen soll, damit einen nicht die nächste Lore ins Kreuz trifft ,weil es keine ausreichenden Ausweichmöglichkeiten gibt. Auch rechnet man nicht mit umgekippten Loren. Das ist nicht mal ein kalkulierbares Risiko. Die Kritik geht an den Veranstalter, nicht an euch. Das war von dessen Seite unverantwortlich.
    Ich hoffe, eure nächsten Touren sind weniger gefährlich und trotzdem spannend. ?

    Kirsten55
    1. Wir können da nicht so ganz zustimmen. Die Risiken werden vor der Tour durchaus mitgeteilt. Wir haben Für und Wider abgewägt und uns dann dafür entschieden, das Risiko einzugehen. Wir wussten ja, dass es sich um eine aktive Mine handelt und dass es für die Touren keine speziellen Bereiche gibt, in denen nur zur Show gearbeitet wird. Es wäre schön, wenn das irgendwann einmal so wäre und die Minenarbeiter sich nicht mehr kaputtmachen müssen, um ein wenig Geld zu verdienen.
      Trotzdem: Die nächsten Touren werden weniger gefährlich, versprochen!

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